Gartenbank

1. Die Seitenteile

Die einzelnen Bauteile werden gemäß der Sägeliste (findet Ihr hier) zurechtgesägt.
Zuerst werden die Seitenteile gefertigt. Ich fing mit den Querstreben an, da ich diese nicht gerade, sondern leicht geschwungen haben wollte. Die Sitzfläche sollte von vorne leicht nach hinten abfallen, um den Sitzkomfort zu erhöhen. Leider sind viele Bilder, die ich während des Baus gemacht habe entweder sehr verschwommen oder nicht mehr existent. Ich bitte um Nachsicht…
Um die “Schwingung” hinzukriegen, habe ich ein flexibles Stück Restholz genommen (ca. 4 mm stark, 3 cm breit und 40 cm lang) und es vorne an die Ecke, hinten zwei Zentimeter tiefer angesetzt und es dann etwas durchgebogen.
Da mir die Natur nur zwei Hände geschenkt hat (Gott sei Dank, wie sieht das sonst aus…) musste eines meiner Familienmitglieder den Strich mit dem Bleistift ziehen.

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An diesem orientierte ich mich mit der Stichsäge und nutzte dieses Teil als Schablone für die anderen beiden Querstreben.
Das ist natürlich recht grob. Ich spannte also die drei Querstreben mit einer Schraubzwinge in meine Hobelbank und glich alle drei Teile mit dem Bandschleifer an.

Querstreben werden eingespannt und mit dem Bandschleifer angeglichen

Querstreben werden eingespannt und mit dem Bandschleifer angeglichen

Jetzt konnte ich die Seitenteile montieren.
Dazu nutzte ich das erste mal meine selbstgebauten Spannwinkel, um die Rechtwinkligkeit sicherzustellen.
Da ich 10 mm Holzdübel verwenden wollte, zeichnete ich bei allen Querstreben die Bohrpunkte an und bohrte entsprechende Dübellöcher.

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Um die Bohrpunkte zu übertragen nahm ich Dübelspitzen. Vorher setzte ich die Spannwinkel an, um die richtigen Maße sicherzustellen.

Löcher auf der Gegenseite markieren

Löcher auf der Gegenseite markieren

Nun flugs die Dübellöcher auf dem Gegenstück gebohrt und mit Dübeln und PU-Leim zusammengefügt.

Querstreben zusammen führen

Querstreben zusammen führen

2. Das Untergestell

Nun folgen die Längsstreben (ich nenne sie einfach mal so, weil mir keine andere Bezeichnung dafür eingefallen ist…)
Mit diesen Längsstreben werden die beiden Seitenteile verbunden.

Auch die Längsstreben werden mit Holzdübeln und PU-Leim verbunden.
Auch hier kamen wieder meine Spannwinkel zum Einsatz. Damit auch hier die Rechtwinkligkeit gegeben ist, habe ich ein Seitenteil auf meinem Arbeitstisch an den Spannwinkeln mit Schraubzwingen befestigt. So konnte ich bequem arbeiten, ohne das mir die Teile immer umfielen.

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Die Vorgehensweise entspricht sonst der gleichen wie oben beschrieben… bis auf eine Ausnahme!
Ich habe clevererweise die beiden Längsstreben einfach an die Seitenteile verklebt und dabei die mittlere Querstrebe vergessen…
Da diese auch mit Dübeln befestigt werden sollte, konnte ich sie nicht nachträglich einsetzen – Schrauben wollte ich auch nicht… Nach drei Minuten schlechter Laune und des Zitierens alter Seemanns… äh -gedichte habe ich dann schräg von oben durch die Längsstreben geschraubt und die Schraubenköpfe versenkt. Durch die Sitzbretter ist diese Schraubenverbindung nicht sichtbar und das war ja das Ziel.
Die Seemanngeschichten kamen wieder zum Einsatz als ich merkte, dass ich meine Spanngurte an einen Freund verliehen hatte…. Also musste ich eine wilde Konstruktion mit meinen langen Schraubzwingen und einem Seil zaubern. Ging aber.

Seitenteile verbinden

Seitenteile verbinden

3. Die Sitzfläche

Kommen wir nun zu den Bildern, die auf wundersame Weise die Speichereinheit meiner Kamera verließen. Sie sind einfach weg, deshalb versuche ich nun sehr bildhaft zu schreiben…
Nachdem das Untergestell fertig war, kamen die Sitzbretter dran. Das vorderste und das hinterste musste jeweils etwas ausgeklinkt werden. Die Maße sind auf der Skizze zu erkennen.
Ich habe die Kanten mit der Oberfräse gerundet und mit Schleifpapier ordentlich bearbeitet.
Die Sitzbretter wurden mit 7 mm Abstand befestigt. Da die Schrauben von unten durch die Querstreben in die Sitzbretter geschraubt wurden und die Querstreben nicht überall 70 mm sind (siehe Schwingung oben…), musste ich auch unterschiedliche Schraubenlängen nehmen. Also vorne die 80er Schrauben (ich habe sie um 10 mm versenkt) und hinten 60er (auch hier habe ich sie um 10 mm versenkt).

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gut zu erkennen die versenkten Schrauben für die Sitzbretter

Da ich sie aber zusätzlich kleben wollte, habe ich die Bretter erst geklebt (immer Abstandshalter zwischen jedes Brett!), dann die ausgesägten Stücke der Querstreben auf die Sitzfläche gelegt (wegen der Schwingung…), alles mit Zwingen gesichert, die Bank umgedreht und dann bequem durch die Querstreben geschrauben.
Als Abstandshalter habe ich schmale Laminatsstreifen vorbereitet und 3 cm lange Stücke abgeschnitten. Das Laminat hatte genau 7 mm Stärke.

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4. Die Rückenlehne

Da auch hier kein Bildmaterial vorliegt, müsst Ihr mit meiner blumigen Ausdrucksweise vorlieb nehmen…

Die Rückenlehne besteht aus zwei langen Balken (oben und unten), zwei Seitenteilen und 9 Füllbrettern. Auch hier sind wieder alle Teile mit Holzdübel und PU-Leim befestigt worden.066

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Um die genauen Abstände zwischen den Füllbrettern zu ermitteln, werden die Füllbretter flach auf eine Arbeitsplatte gelegt, hochkant zusammengeschoben und das Maß von rechts nach links genommen. Theoretisch muss es 9 x 70mm sein, aber in der Praxis gibt es Toleranzen. Nun haben wir tatsächlich 630mm gemessen und ziehen dieses Maß von der gesamten Innenbreite der Rückenlehne ab (also 1160 mm – 630 mm = 530 mm) und teilen das durch die Anzahl der “Fugen” – also 10. Ergibt 53 mm. Ich habe mir aus einem Restholz eine entsprechende Schablone gesägt.

Die Längsstreben der Rückenlehne habe ich so gelegt, wie sie nacher auch zusammengefügt werden. Die Füllbretter legte ich erstmal locker dazwischen und richtet sie mit Hilfe der Schablone aus. Die Abstände zeichnete ich auf die Längsbretter.

Nun bohrte ich jeweils ein Dübelloch in die Mitte der angezeichneten Stellen in die Längsbretter und auch oben und unten in die Stirnseite der Füllbretter (genau die Mitte treffen…).

Ich steckte erstmal allles “trocken” zusammen und korregierte ggf. in dem ich die Dübellöcher etwas erweiterte. Nun wurde alles zusammengeleimt und mit Schraubzwingen gehalten.

Als der Leim abgebunden hat (also nach ca. 30 Minuten) kamen die beiden Seitenteile dran. Diese wurden so gesetzt, dass die nach vorne nahezu bündig abschließen und nach hinten rausstehen (siehe Bild).

Hier das gleiche Spiel: Holzdübel, PU-Leim, fertig…

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5. Die Hochzeit

Nun folgt “die Hochzeit” – also das Zusammenfügen des Untergestells mit der Rückenlehne! Ein erhabener Moment, denn nun wird das Werk fast vollendet.
Wirklich nur fast… denn nun stand ich vor dem erfolgreich ausgeblendetem Problem, wie ich die Rückenlehne befestige… Eigentlich ging nur schrauben. Aber das wollte ich ja nicht!

Der Zufall wolte es, dass ich mir einige Tage zuvor einen sogenannten Zapfenschneider zulegte. Damit kann man…na was wohl… JA… Zapfen schneiden.

Mein Plan war nun folgender: Ich bohre mit dem Forstnerbohrer ein 15 mm dickes Durchgangsloch in den unteren Teil des Seitenteils der Lehne, ein 20 mm tiefes Loch in das hochstehende hintere Bein, schneide einen langen 15 mm starken Zapfen und schlage ihn zusammen mit reichlich PU-Leim durch das Seitenteil in das Bein und habe somit eine haltbare Verbindung. Den Überstand habe ich mit dem Stechbeitel und Schleifpapier abgeglichen. Weiter oben am Seitenteil stelle ich eine Verbindung mittels Holzdübel zur Armlehne her und alles ist gut.

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Was soll ich sagen… es hat geklappt!

Die Armlehne habe ich im hinteren Teil ausgeklinkt. Dabei habe ich natürlich die Neigung der Rückenlehne (ca. 10 Grad) berücksichtigt.

 

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Vorne habe ich Armlehne mit einem Holzdübel und Leim stumpf auf das vordere Bein geklebt.

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6. Fertig…?

Nun ist alles montiert und auch wirklich sehr stabil.

Was folgt sind die Schleifarbeiten. Das hört sich immer schön schnell an, es ist aber eigentlich die aufwändigste Arbeit.

Die Übergänge der Füllbretter an der Rückenlehne habe ich mit Schleifpapier angepasst.

Alle anderen Holzfläche wurden mit dem Excenterschleider, Dreiecksschleifer oder per Hand geschliffen.
Die Kanten habe ich teilweise abgerundet, vor allem an der Armlehne und an der Rückenlehne.

Nun hat mein Nachbar nur noch die Aufgabe die Gartenbank zu ölen… und wehe er macht das nicht ordentlich…;-)

Gartenbank1 Gartenbank2

Übrigens ist die Länge der Gartenbank skalierbar, was heißt das die Seitenteile identisch sind und nur die Sitzbretter, die Längsstreben, sowie die Anzahl der Querstreben angepaßt werden müssen.

5 Gedanken zu „Gartenbank

  1. Pingback: Baubeschreibung 180 cm Gartenbank

  2. Andreas

    Hallo und vielen Dank für diese ausführliche Bauanleitung Frank . Zwei Dinge würden mich jedoch noch interessieren:
    1. Wie viel Arbeitszeit hast du insgesamt für dieses Projekt investiert?
    2. Wie hoch waren die Materialkosten?

    Natürlich geht es beim Heimwerken nicht in erster Linie um die Ausgaben und die aufgewendete Zeit, der Spaß und die Tatsache, dass man am Ende ein individuelles Einzelstück im Garten stehen hat, stehen meiner Meinung nach im Vordergrund.
    Ich würde mich dennoch freuen, wenn du die zwei Komponenten beziffern könntest 🙂

    P.S. In der Kategorie Baubeschreibung ( nicht im Drop Down Menü ) sind ein paar Verlinkungen fehlerhaft. Wenn ich z.B. auf Gartenbank-Baubeschreibung klicke, gelange ich zu: http://kellerwerker.de/?p=12
    Beim anklicken der Buchständer – Baubeschreibung, gelange ich zu dem Artikel ” Gartenbank selber bauen”.
    Im Dropdown Menü selbst funktioniert die Verlinkung einwandfrei.

    Ein schönes Wochenende noch!

    Antworten
    1. Frank Rath Beitragsautor

      Hallo Andreas,
      vielen Dank für die Hinweise zu den fehlerhaften Links. Das habe ich gerade geändert.

      Zu Deinen Fragen:

      Für die erste Bank habe ich recht lange gebraucht, ca. 10 Stunden reine Arbeitszeit, schätze ich. Ich habe mittlerweile drei weitere gebaut und da ging es naturgemäß schneller. Da ich aber die Bänke nicht selbst geölt oder lackiert habe, musst Du diese Arbeiten nochmal dazu rechnen.

      Für so eine 130 cm Gartenbank habe ich Douglasie verwendet. Die ganze Bank ist aus den gleichen Douglasie-Latten gebaut. Ich habe ca. 10 Latten (70x35mm, 250 cm lang) verarbeitet, eine kostet 7,50€. Etwas PU-Kleber und ein paar Schrauben – also alles insgesamt ca. 80€. 10 Latten braucht man auch nur dann, wenn sie viele Äste enthalten, normal kommt man mit 8 Stück aus.

      Für so eine Bank wurde mir 250€ geboten. Da ich das aber als Hobby betreibe, fange ich gar nicht erst damit an, solche Bänke gewerbsmäßig zu bauen…;-)
      Ich sehe es genauso wie Du: individuelle Einzelstücke sind unbezahlbar…

      Dir einen schönen Rest-Sonntag

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